Was vor zehn Jahren kaum jemand verstand oder wusste, ist jetzt ein Thema, das in den Mainstream gelangt ist: das Sneakersammeln. Das Sammeln von Schuhen ist schon lange kein seltener Zeitvertreib mehr. Und nicht nur das, Turnschuhe sind Teil des täglichen Lebens fast aller gesellschaftlichen Schichten geworden. Dieses Phänomen ist seit etwa zehn Jahren zu beobachten, was nicht so lange ist, wenn man bedenkt, dass Turnschuhe vor mehr als 150 Jahren aufgetaucht sind.
Lange Zeit wurden Turnschuhe eher aus funktionalen als aus ästhetischen Gründen getragen. Heute sprechen wir über die Sneaker-Kultur, die in die Geschichte eingegangen ist und Menschen auf der ganzen Welt inspiriert. Wir werden mit Ihnen auf eine Reise des Wissens gehen, woher der Begriff Sneaker (engl. Tenis) stammt, wie Schuhe mit Gummisohlen die Straßen und schließlich auch die Mode- und Finanzmärkte inspirierten. Und wir werden uns bemühen, kurz zu sein.
Woher stammt eigentlich der Begriff "Sneaker"?
Dieser Begriff wurde 1917 von Henry Nelson McKinney, einem Mitarbeiter der Werbeagentur (NW Ayer & Sons) in den USA, erfunden. In Englisch stammt das Wort vom Verb "to sneak", was so viel bedeutet wie "schleichen". Das war zu dieser Zeit das einzigartige Verkaufsargument dieses Schuhs, denn dank der Gummisohle war im Gegensatz zu Lederschuhen fast nicht zu hören, wie der Träger darauf trat. Der Erfolg, der sich anfangs schleichend zeigte, übertraf die Erwartungen - die Turnschuhe wurden legendär. Übrigens ist der Begriff "Trainer" in Großbritannien und Australien bis heute gebräuchlicher.
Wie die Turnschuhe die Herzen auf der ganzen Welt eroberten
Anfänge: Tennis, Croquet und Weltkriege
Bevor Turnschuhe auf den Laufstegen getragen wurden, verging viel Zeit. Wie Sie wahrscheinlich wissen, haben Turnschuhe ihren Ursprung im Sport. Gummisohlen-Schuhe wurden erstmals in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts für Tennis und Croquet hergestellt. Die leichte Gummisohle war viel geeigneter als die Schuhe mit Ledersohle, die zu dieser Zeit üblich waren. Lange wurden sie ausschließlich zu diesem Zweck getragen. Wann und wie genau die ersten Sportschuhe auf der Straße getragen wurden, lässt sich nicht sagen, und wir möchten uns mit dieser Frage nicht so tiefgehend beschäftigen. Sicher ist jedoch, dass es in den USA Kinder waren, die zum ersten Mal Sneakers auf der Straße trugen, und dass die Amerikaner im Allgemeinen Sneakers auf der Straße als erste liebten. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gab es eine Bewegung, die von der Öffentlichkeit stark verurteilt wurde. Die Regierungen wollten ihre Armeen so gut wie möglich ausbilden, und so wurden in den Schulen Sportunterrichtsstunden eingeführt, die Gymnastikbewegung entwickelte sich, und damit auch die Herstellung von Turnschuhen, und somit deren Verwendung auf der Straße. Einige Zeit später trug auch die Ära des Aerobics dazu bei, dass Turnschuhe als modisches Accessoire getragen wurden. Der Durchbruch kam jedoch mit dem Aufsehen um Basketball- (und in Europa auch Fußball-) Schuhe.
Durchbruch: Basketball, Hip-Hop und Rebellion
Die Anfänge der Sneaker-Kultur liegen im Wettkampf der Giganten um den besten Basketballschuh. Zu Beginn der 80er Jahre dominierte die Marke Adidas den Basketballmarkt unter anderem mit dem Modell Adidas Superstar, das in den Straßen von New York gefeiert wurde und 1986 dank des Songs "My Adidas" von RUN DMC legendären Status erlangte. In der Zwischenzeit haben die anderen Marken Pläne geschmiedet, wie sie in den Vordergrund treten können. Es gelang vor allem der Marke Nike, die in Zusammenarbeit mit Michael Jordan das Modell Air Jordan 1 High auf den Markt brachte. Als es 1985 so weit kam, waren die Basketballfans verrückt. Alle wollten die rot-schwarzen Jordan 1. Neue Basketballschuhe und Modelle wie Adidas Samba (in Europa) haben eine Art ästhetische Revolution ausgelöst. Junge Menschen wollten sich damals gegen die Norm auflehnen, und so trugen sie Sport Schuhe auf der Straße. Insgesamt sind Turnschuhe dank der Mischung verschiedener Subkulturen zu einem großen Hit geworden: Basketball, Fußball, Laufen, Skateboarding, Hip-Hop und viele andere.
Aufstieg: Sneaker-Sammeln, Kollaborationen und Sneakerheads
Der Boom der Basketballschuhe führte zu einer immer größeren Auswahl an farblichen Ausführungen. Diese Vielfalt war für die Sammlerkultur unerlässlich. Bereits damals setzten Marken auf künstliche Seltenheit, wodurch eine Motivation geschaffen wurde, um "um" die Schuhe zu "kämpfen" oder um viel Zeit mit ihrer Suche zu verbringen. Die Hip-Hop-Bewegung rappt in ihren Songs über Turnschuhe und machte sie zu einem Statussymbol. Neben den erwachsenen Fans gab es auch viele Kinder, die Jordans verehrten, sich diese aber nicht leisten konnten.
Das war auch einer der Gründe, warum das Sneakersammeln einige Jahre später so populär wurde: Die Kinder sind erwachsen geworden und konnten sich endlich ihre Gralstücke leisten und wollten sie alle haben. Damals gab es keine Verlosungen (wie heute z.B. in der NIKE SNKRS-App) und keine globalen Veröffentlichungen, sodass Sie, um an Ihre geliebten Sneakers zu kommen, Kontakte knüpfen mussten. So entstand eine Gemeinschaft, die weltweit funktioniert, zusammenhält und eine gemeinsame Leidenschaft teilt: Sneakers zu sammeln, zu tragen und zu bewundern und alles zu tun, um sie zu bekommen. Beim Rückblick sagen die Sammler, dass sie durch ihre Leidenschaft für Sneakers echte Freunde getroffen haben. Sie haben sich darauf geeinigt, gemeinsam campen zu gehen, oder sie haben sich am Veröffentlichungstag getroffen. Die Kultur der Tennisschuhe dreht sich jedoch nicht nur um die Schuhe selbst, sondern auch um Marken, die Geschichte der Schuhe, Kreativität, Kunst, Exklusivität und die Geschichte des Schuhkaufs. An dieser Stelle halten wir es für wichtig zu erwähnen, dass ein Sneakerhead nicht durch die Größe seiner Sammlung definiert wird, sondern vielmehr durch das Engagement, mit dem er sich ein Paar Schuhe zulegt.
In den 80er Jahren gab es keine Geschäfte mit Turnschuhen, wie wir sie im Jahr 2024 kennen. Das alles hat sich erst im Laufe der Jahrzehnte entwickelt. Die Gemeinschaft ist dank der ersten spezialisierten Geschäfte und der Kontaktaufnahme über das Internet enorm gewachsen. Neben dem sind die ersten Kooperationen mit Künstlern, Marken und Geschäften aufgetaucht, die die Geschichte der Sneakers verstärkt und sie noch interessanter gemacht haben. Mit den ersten Camps und den ausverkauften Turnschuhen sind natürlich auch die Preise für den Weiterverkauf in der Community gestiegen. Damals noch im Rahmen der Blase, bedeutete uninteressant für den Mainstream. Damals, wie heute, bewegen sich in der Gemeinschaft verschiedene Arten von Menschen. Einige kaufen Sneaker,, um sie zu tragen, einige stellen sie zu Hause als Kunstwerke aus, andere behalten sie für die Zukunft und bewundern sie. Und dann gibt es diejenigen, die sie weiterverkaufen, um damit Geld zu verdienen. Und diese Gruppe ist insbesondere in den letzten Jahren gewachsen, als Turnschuhe wirklich im Mainstream angekommen sind.
Hauptpunkte: Wiederverkauf, Auktion und Haute Couture
Heutzutage sind Turnschuhe für viele Menschen mehr als nur Alltagschuhe. Sammler betrachten sie als eine Investition, die mit Gold und Edelsteinen vergleichbar ist. Im April 2023 wurde im Londoner Auktionshaus Sotheby's das Modell Air Jordan 13S "1998 NBA Finals Game" für 2,2 Millionen Dollar versteigert. Im Jahr 2021 wurde der Nike Air Yeezy 1 "Grammy Awards" für 1,8 Millionen Dollar versteigert. Völlig verrückt. Marken wie Adidas und Nike produzieren weiterhin absichtlich kleine Auflagen, auf die die Community immer noch in der Schlange wartet und bereit ist, sie auch zu den höchsten Preisen zu kaufen. Aber wie genau ist das passiert?
Als Turnschuhe immer beliebter wurden, versuchten Marken, noch mehr Interesse zu wecken, indem sie mit Künstlern und Luxusmarken zusammenarbeiteten. Rihanna, Travis Scott, Kanye West und insbesondere Virgil Abloh (und das sind nur einige Beispiele) haben mit ihren ikonischen Kollaborationen die Schuhindustrie fast ein Jahrzehnt lang geprägt und zu ihrem Wachstum beigetragen. Der Aufruhr um ihre Turnschuhe kam nicht nur den Marken, sondern auch den Sammlern und Verkäufern zugute. Die Kolaborationen wurden in so begrenzten Mengen verkauft, dass sie manchmal für das Zehnfache des ursprünglichen Preises weiterverkauft werden konnten, manchmal sogar noch mehr. Neben den Superstars, die die Schuhe entworfen haben, haben Stars wie die Kardashians eine ganz neue Zielgruppe für die Sneaker-Kultur erschlossen. Plötzlich erschien eine Mischung aus Premium- und klassischer Mode. Das Tragen von wertvollen und coolen Turnschuhen wurde zunehmend zu einem Ausdruck des sozialen Status. Deshalb begannen Premium-Modemarken wie Chanel, Dior und Louis Vuitton, sich zunehmend den Sneakers zu öffnen und führten ihre eigenen ein. Dies führte anschließend zur Schaffung einer neuen Zielgruppe.
Und jetzt?
Sneaker sind und bleiben das beste Schuhwerk für das tägliche Leben, insbesondere für uns. Wir werden immer ein Herz für das Sammeln von Turnschuhen und die Gemeinschaft haben. Denn dieser Gemeinschaft können wir danken, für das, wo wir heute sind. Mit dem Ausstieg von Kanye West bei Adidas, dem tragischen Tod von Virgil Abloh nach einer Krankheit und der Übernahme der Sneaker-Produktion durch die Häuser der Haute Couture flacht das Aufsehen um den Wiederverkauf und das Sammeln etwas ab. Im Jahr 2024 werden wir einen Trend zur Preisvergleich und einfachen General Releases erleben, der die Community erfreuen wird. Basketball-Silhouetten, die normalerweise im Vordergrund des Sammelns standen, sind in diesem Jahr nicht so interessant. Jetzt ist die Zeit, alte Modelle von Adidas zu tragen und zu sammeln, und wir sind uns sicher, dass einige von ihnen Ihnen Freude bereiten werden. Sneaker werden sicherlich immer ein attraktives Sammlerstück sein und für einige Mitglieder der Community auch eine wertvolle Investition. Trends werden kommen und gehen, und wir werden ein Herz für alle Themen haben, und es werden sich Interessenten aus den Reihen der Sammler finden. Wenn Sie Ihre eigene Sammlung von Turnschuhen erweitern möchten, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
